TAG 65 – Sfantu Gheorghe und Schwarzes Meer
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TAG 65 – Sfantu Gheorghe und Schwarzes Meer

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Als ein Delta Kind (der vom Paraná Fluss in Argentinien) überraschte mich das kleinere Donau-Delta tatsächlich nicht besonders. Ich behalte mir aber vor, einen Vergleich oder eine Präferenz offen kundtun. Gemeinsamkeiten habe ich zum Teil in der Flora feststellen können, vor allem im Bestand der Trauer-Weiden, der Salicea Gattung, welche auch hier nicht einheimisch sind. Der Ursprung dieses Baumes liegt nämlich im Iran.

Heute erreichte ich tatsächlich das Schwarze Meer. Natürlich habe ich mich darüber gefreut.

Nun aber geht meine Rumänien Reise bald zu Ende und bevor ich nach Bulgarien weiterziehe möchte ich ein paar Eckdaten (meine persönlichen Eindrücke) auflisten.

Meine Eckdaten Rumänien

Verkehr: nicht auffallend schlechter oder aggressiver als zB. in Italien. Keineswegs sogar.

Zebrastreifen: werden immer von Autofahrern respektiert.

Strassenzustand: unterschiedlich. Wenige highlights dabei. Die Infrastruk steht in Rumänien (als letztes Mitglied in der EU eingetreten) noch in Kinderschuhen.

Fahrradwege: keine gesehen.

Sauberkeit und Umwelt: diese Begriffe werden erst mit einem allgemeinen Wohlstand der Bevoelkerung sichtbar, demnach sieht man leider noch vielerorts, auch in Nationalparks, unmengen an Restmüll. Ein Jammer!

3G und 4G Netz: unglaubliche nahezu lückenlose Netzabdeckung sogar in Menschenleere Gegenden.

Sicherheitsempfinden: überall und immer gegeben. Wohlgemerkt dass ich Bukarest vermieden habe. Auf dem Land und Kleinstaedten vorbehaltslos.

Unterkunft: im EU Vergleich äusserst günstig, im Verhältnis zur lokalen durchschnittlichen Kaufkraft, eher teuer.

Essen: ausnahmslos guenstig und lecker. Große Variation an landestypischen Gerichte.

Bier: die lokalen Brauereien brauen gute Biere. Timisoreana, Sava, Ciuc….

Kaffee: entspricht dem italienischem Geschmack

Freundlichkeit: ausnahmslos bin ich sehr herzliche, freundliche und zuvorkommende Menschen begegnet. Überwältigend. In dieses Land möchte ich UNBEDINGT zurück!

Regionale Entwicklung: grosse Unterschiede mit einem Nord-Sued Gefaelle. Die Grenze bilden die Karpaten.

nationales Bewusstsein ueber das Rumänische Immage im Ausland ist stets praesent und die Rumaenen grenzen strikt Ihr Verhältnis mit den Roma ab. Wobei man eine Gesamtverantwortung zu dieser Problematik (auch die EU) in dieser Hinsicht tragen müsste.

Armut und Elend: das Erste habe ich vermutlich wahrnehmen koennen, wobei man hier auch stark differenzieren muss. Der Westeuropaeische Massstab und Urteilsvermoegen ueber Armut reicht meines Erachtens nicht aus. Aus der sozialen Schicht, von denen man annehmen koenne sie seien Arm, sind mehrheitlich selbstversorger und solidarisch. Dieses duerfte sich auch in einen messbaren Gluecksfaktor feststellen duerfen, und dann waeren diese Gruppen wiederum wohlhabender als viele Westeuropaeer.
Elend sah ich auch, und ausschliesslich unter der Romabevoelkerung. Glaube kaum dass in so einem hostilen Umfeld irgend ein Keim an Gluecksgefuehl entstehen kann.

Fauna at the Danube Delta
Fauna at the Danube Delta
EU Gelder: als letzt eingetretener Partner sieht man noch spaerliche Infrastruktur Projekte aus dem EU Topf. Die Agrarsubventionen sind als Schlusslicht des Topfes zu sehen und liegen im unterem Viertel im vergleich zu anderen Partner, wobei die Investitionen zB. Maschinerie / Saatgut und Duenger aus der EU zu Marktuebluchen Preisen bezogen werden muessen.

Aufbruchstimmung: keine groessere zu Erkennen. Sie fuehlen sich wirtschaftlich, und zurecht, noch unrelevant. Persoenlich sehe ich im Tourismus ein grosses Potential. Nur die Entwicklung muss mit Nachhaltigkeit erfolgen und mit der infrastrukturellen Entwicklung Hand in Hand wachsen, und das braucht eben Zeit. Es ist traurig feststellen zu müssen wie viele Rumänen ihr Land verlassen müssen (gleich wie anno dazumal Italiener, Deutsche, Schweizer) um annehmbare Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten andernorts zu finden.

Orthodoxe Kirche: Es ist schon unheimlich zuzusehen wie viel Geld der Staat in die Orthodoxe Kirche hinein pumpt. Eine bombastische Kirche folgt der Nächsten, in allen Dörfern werden entweder neue luxuriöse Tempeln errichtet oder alte renoviert. Und das bei so vieler sozialer Not und Infrastrukturdefizite. Ich dachte nur die Katholische Kirche sei vom Herrgott verlassen, aber da stehen die Katholiken wohl nicht alleine.

Und nun ein Auszug aus dem Heutigen Tag. Mehr unter der Fotogalerie

the jetty at Sfantu Gheorghe
the jetty at Sfantu Gheorghe
Flora at Danube Delta
Flora at Danube Delta
a Lipovan Boat at Danube Delta
a Lipovan Boat at Danube Delta
Fauna at the Danube Delta
Fauna at the Danube Delta
a Lipovan House
a Lipovan House
Flora at the Danube Delta
Flora at the Danube Delta
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