Die Stadt entstand wegen ihrer Bedeutung für die Nuklearindustrie als „geschlossene Stadt“ Ende der 1950er Jahre. 1964 bis 1991 hieß die Stadt Schewtschenko (benannt nach dem ukrainischen Lyriker des 19. Jahrhunderts Taras Schewtschenko, der im nahen Nowopetrowskoje, heute Fort Schewtschenko, in der Verbannung lebte).
Die Ausweitung der Exploration nach Uranerz, Erdöl und anderer Rohstoffe in Westkasachstan sowie der Aufbau eines großen metallurgischen Industriekomplexes in der Region Schewtschenko führte zu Beginn der 1960er Jahre zu einem starken Anstieg der Bevölkerungszahlen durch Zuwanderung in einem ansonsten wegen der klimatischen Bedingungen sehr dünn besiedelten Gebiet.
1973 ging in Schewtschenko auch der erste weltweit in industriellem Maßstab arbeitende schnelle Brüter in Betrieb. Das Kernkraftwerk Aqtau diente der Produktion von Plutonium. Die erzeugte Energie wurde hauptsächlich zur Entsalzung von Meerwasser eingesetzt.
Die privilegierte Stellung der Stadt führte dazu, dass das städtebauliche Konzept und dessen Umsetzung in seiner Gesamtheit sowie im Detail bereits frühzeitig Objekte nationalen und internationalen Fachinteresses und hoher Anerkennung wurden. Das für Schewtschenko zuständige Architekten- und Planerkollektiv gewann 1975 den „Sir-Patrick-Abercrombie“-Preis der internationalen Architektenvereinigung (UIA) sowie im Jahr 1977 den Staatspreis der Sowjetunion.
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