Unsere Englischunterhaltung war gebrochen, jedoch ausreichend um einen gemeinsamen Besuch zum Bazar zu unternehmen und uns ein Taxi zu teilen.
Offizielle Taxis, solche Gelbe mit einer Taktuhr sind selten. Dafür ist fast jeder Autofahrer ein potentieller Taxifahrer. Keine Taxibezeichnung, keine Lizenz und vermutlich auch kaum eine Versicherung.
Wie machst Du solche ausfindig? Das braucht man eigentlich garnicht. Sie finden dich, wenn Du einfach am Strassenrand stehst und dumm schaust. Es dauert keine 2 Minuten da hält ein Auto an deiner Seite an und fragt, auch wenn du es nicht verstehst, nach deinem Ziel und ob Du eine Fahrt brauchst.
Zum Chorsun Bazar, sage ich zum Ersten Fahrer und zeige auf mich und die anderen zwei Japaner aus dem Hostel mit denen ich unterwegs bin.
Nishimura ist der eine, 76 jährig und jung geblieben, Kettenraucher, Globetrotter und noch aktiver Gleitschirmflieger. Der andere, jünger, ist grad 69 Jahre alt, auch Reisender, Vodka Trinker und Hobbylandwirt in der Mongolei wo er eine Fünftausend Hektar Agrarlandschaft unterhält. Der eine ist Gross der andere weitaus kleiner als ich. Beide gehen mit auffallend kurze Schritte und mit einem steten Lächeln im Gesicht. Ja, jedem Klischee über Japaner entsprechend.
10.000 SOM schlägt der erste Fahrer so gleich vor, worauf Yoichiro mit einer schlichten Handbewegung ihn kommentarlos weiter winkt. Der Fahrer recht echauffiert segnet uns auf russisch aber dank mangelnder Sprachkenntnisse kommt uns sein Segen nicht an. Dafür aber und unmittelbar der zweite Anbieter. Nishimura sagt zu ihm, Chorsun Bazar und 5000 SOM, keinen Cent mehr. Der Preis steht fest und wir steigen in das Auto ein. Ich genieße es, Anderen das Handeln oder Feilschen zu überlassen. Ich konnte es nie so richtig.
Was ist so speziell an einem Bazar? Gut, ein Bazar war schon immer Dreh und Angelpunkt des Handelns in Orient, meist in der unmittelbaren Nähe einer Moschee und eines Teehauses, in Uzbekistan Çayxona genannt. Hier werden Waren angeboten, solche die Reisenden mitbringen sowie der ländlichen Umgebung. Alles nach Rubrik ordentlich geteilt. So die Lebensmittel wie Fleisch und Gemüse hier, Reis, Hülsenfrüchte und Gewürze aller Art, dort. Ferner Haushaltswaren, Textilien und mittlerweile auch Spielzeug und leider auch noch Ramsch aus China.
Was gibt es noch in Tashkent interessantes zu sehen? Nun gut, es benötigt schon etwas mehr Recherche und die Stadt besticht weder durch Charme noch durch architektonischer Schönheit, vor Allem wenn man die Latte recht hoch angesetzt hat, wenn man von Städten wie Buchara, Khiva oder Samarkand kommt.
Morgen gibt es vermutlich etwas mehr über Tashkent zu berichten.
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