Während ich diesen Blogeintrag publiziere, befinde ich mich bereits auf dem Weg nach Azerbaijan.
Es ist brühend heiss in Tiflis, einige Museen habe ich bereits besucht. Die Hotspots der Stadt ebenso. Einiges liegt noch auf der to-do Liste, anderes lasse ich bewusst aus.
Nicht aber einen Ausflug in die Kasbegi-Region.
Den „Grossen Kaukasus“ will ich mir nicht entgehen lassen. Die Region Swanetien, ein Muss auf einer Georgien Reise liegt weit entfernt meiner Route. Kasbegi mit seinem Ausgangsort Stephansminda ist in greifbarer nähe, doch mit dem Velo heisst das auch 4 Tage und ohne Aufenthalt. Also, suche ich eine der vielen Agenturen der Stadt auf. Buche einen Tagesausflug und es geht los. Ein Kleinbus führt mich nach Stephansminda. Ein Reiseleiter, ein Ehepaar aus Istanbul, einer aus Bahrein und eine Ukrainerin sind mit von der Partie.
Auf einmal werde ich vom Reisenden zum Tourist. Ohne es zu bewerten, aber was für ein schreckliches Gefühl. Ich bekomme eine Flasche Wasser überreicht und versuche dem Reiseleiter, zwischen einem laut dröhnendes Radio, ein noch lauter sprechenden Fahrer und der Motorgeräusch des klapprigen Mercedes Vito, zu folgen. Anamuri Schloss und Kirche am Stausee. Zehn Minuten aussteigen. Ich verpasse eine kleine Anhöhe um ein wertvolles Foto mit dem gesamt Panorama zu machen. So eines wie auf allen Reiseführern und Postkarten zu sehen ist. Man führt uns an einem Kiosk vorbei, falls wir ein Souvenir wünschen. So viel Zeit muss sein.
Zweiter halt auf einer Panoramaplattform. Ja, zweifelsohne, die Landschaft ist sagenhaft. Die Bergflüsse, auch beim näheren hingucken ausgesprochen sauber und Müllfrei.
Hoops, ja ich drücke meine halb gerauchte Zigarette aus, es geht weiter.
Zwei ganze Stunden sind vergangen und wir fahren in Stephansminda ein. Eine Zusatzgebühr ist zu entrichten. Ja, für das Allradfahrzeug was uns bis zum Kloster fahren wird. Oder ich kann natürlich auch in Stephansminda bleiben und das ganze mit dem Fernrohr betrachten. Auch ich zahle die Zusatzleistung. Eine Wanderung hinauf würde ja nur einfach 2 Std in Anspruch nehmen. Es geht sich nicht aus. Wieder eine halbe Zigarette wegschmeissen, einsteigen und durch ein schwer passierbarer Pfad erklimmen wir den Hügel von wo man tatsächlich den Kasbek sieht. Ich bekomme mein Mund nicht zu vor lauter Staunen durch einer solcher Gewalt. Immerhin eine ganze halbe Stunde dürfen wir uns im, und um das Kloster austoben. Durch Ungehorsam dehnen wir es auf 45 Minuten aus.
Es geht runter und in ein Restaurant. Ich weigere mich etwas zu bestellen. Das nette Istanbuler Ehepaar bittet mich doch zu Essen, ich sei deren Gast. Dem kann ich nicht widersprechen.
Die sportliche Rückfahrt geht an meine Belastungsgrenze. Beim dritten Überholmanöver in unübersichtlichen Kurven platz mir der Kragen. Ich werde Laut und drohe auszusteigen und ein Rapport and die Agentur zu senden. Es bringt zumindest für die nächste halbe Stunde etwas mehr Sicherheit bei der Fahrt. Beim der Ankunft in Tiflis ist alles wieder beim alten, aber ich kann nahe an meinem Hostel aussteigen.
Lieber bereue ich etwas was ich getan habe, als etwas was ich nicht getan habe.
Kasbegi Besucher: fahre einfach mit einem öff. Verkehrsmittel und nimm dein Zelt mit. Oben auf dem Plateau zu übernachten dürfte unbezahlbar sein. Jetzt weiss ich es auch.
Der Kasbek 5047 msl. (georgisch ყაზბეგი/Qasbegi, auch მყინვარწვერი/Mqinwarzweri, „Eisgipfel“) ist der dritthöchste Berg Georgiens und der achthöchste Berg des Großen Kaukasus. Über seinen Gipfel verläuft die Staatsgrenze zwischen Georgien, Region Mzcheta-Mtianeti, und Russland, Republik Nordossetien-Alanien.
Der Kasbek soll jener Berg der griechischen Mythologie sein, an den Prometheus gekettet wurde, weil er den Göttern das Licht stahl. Nach dem Mythos riss ihm ein Adler täglich die immer nachwachsende Leber aus dem Leib.
Unterhalb des Gipfels steht auf 2170 m die Kirche Gergetis Sameba (deutsch „Gergetier Dreifaltigkeitskirche“). Sie wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist die einzige Kuppelkirche im georgischen Gebirge. Über Jahrhunderte beherbergte sie den georgischen Kronschatz und das Weinrebenkreuz der Heiligen Nino. Am östlichen Fuß des Kasbek liegt der Ort Stepanzminda, der bis 2006 den Namen Qasbegi (deutsch nach der russischen Schreibweise auch Kasbegi) trug. Die den Berg von Nordosten bis südwesten umgebende Verwaltungseinheit (Munizipaliteti, Munizipalität) Qasbegi der Region Mzcheta-Mtianeti ist wie zuvor der Ort nicht nach dem Berg, sondern nach dem dort geborenen georgischen Schriftsteller Aleksandre Qasbegi (1848–1893) benannt. Durch das Gebiet östlich des Kasbek führt die Georgischen Heerstraße, die Russland und Georgien miteinander verbindet.
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