TAG 193 – Was ich zu Usbekistan noch zu sagen hatte…
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TAG 193 – Was ich zu Usbekistan noch zu sagen hatte…

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once arrived at my hostel in Tashkent, I needed to take a cup of coffee.
once arrived at my hostel in Tashkent, I needed to take a cup of coffee.
Während ich dieses Poste, bin ich bereits, nach drei Tagen pedallieren von Samarkand kommend in der Usbekischen Hauptstadt angekommen. Somit habe ich mein Ziel, den ich ein Jahr zuvor festlegte, erreicht.

Was ich noch zu sagen hatte:

Die Fläche von Usbekistan beträgt 447.000 Quadratkilometer und entspricht somit die Größe der Bundesrepublik Deutschland und Österreich zusammen.

Short of Tashkent
Short of Tashkent
Die Einwohnerzahl beträgt 30 Millionen Menschen und besteht aus über 100 Völkerschaften, davon nach offiziellen Angaben zu 71 % aus Usbeken, 5,1 % Russen, 5 % Tadschiken, 4,1 % Karakalpaken, 3,2 % Kasachen, 2,7 % Tataren, 2,5 % Koreanern (letztere sind auch bekannt als Korjo-Saram). Zu den kleineren Minderheiten zählen Turkmenen, Uiguren, Wolgadeutsche, Armenier, Mescheten, Aserbaidschaner und Kurden. Circa 40.000 Wolgadeutschen wurden von Stalin in den vierziger Jahren hierher deportiert. Nach der letzten Volkszählung 2001 lebten hier ca. 20 tsd. Deutschstämmige.

Staatssprache ist das Usbekische. In der autonomen Republik Karakalpakistan ist zudem auch die karakalpakische Sprache offizielle Amtssprache. In den Städten Samarkand und Buchara ist die tadschikische Sprache weit verbreitet, die russische Sprache ist als lingua franca sowie als Sprache der Bildung und Wirtschaft weiterhin von großer Bedeutung. In Medresen (Koranschulen) erfolgt der Unterricht zumeist auf arabisch.

Bevölkerung: Ca. 89 % der Bevölkerung sind sunnitische Muslime, etwa 8 % russisch-orthodox (meist Angehörige der russischen Minderheit). Darüber hinaus gibt es schiitische Muslime (vor allem in Buchara und Samarkand) sowie Angehörige anderer christlicher Konfessionen in Usbekistan (Angehörige der Armenisch-Apostolischen Kirche, der Katholischen Kirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche und diverser protestantischer Gemeinden) sowie Juden (ca. 93.000 Gläubige, siehe Usbekische Juden), Buddhisten, Anhänger des Bahaismus und Anhänger der Lehren Krishnas.

this huge amount of bank notes are to the current exchange rate about 20 USD
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Der Rechtsstaat: Nach der Verkündung der Unabhängigkeit Usbekistans (von der Sowjetunion im Jahre 1992) wurden binnen Kurzem die Rechtsgrundlagen des neuen Staates geschaffen. Die Verfassung Usbekistans ist auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Marktwirtschaft mit sozialen Garantien und Grundrechtsschutz ausgerichtet. Die praktische Umsetzung der Verfassung durch die Politik ist jedoch heftiger Kritik wegen mangelnder Rechtsstaatlichkeit und erheblicher Demokratiedefizite ausgesetzt. Der President (Islom Karimov) hatte mehrere höhere Positionen in der Sowjetrepublik Usbekistan inne und weitete diese bis zu seinem Höhepunkt als Parteisekretär der KP, bevor er zum ersten gewählten Präsidenten der neu gegründeten Republik Usbekistan im Jahre 1991 wurde. Seit dem herrscht er autokratisch und leitet den Schicksal der Nation.

Die Wirtschaft: In der ehemaligen Sowjetunion war Usbekistan eines der ärmeren Gebiete. Mehr als 60 % der Bevölkerung lebten in schwach besiedelten ländlichen Gemeinschaften. Heute ist Usbekistan der drittgrößte Baumwollexporteur der Welt, ein bedeutender Förderer von Erdgas, Gold und Kupfer sowie örtlicher Produzent von chemischen Produkten und Maschinen.
Der Staat ist aber weiterhin ein dominierender Faktor in der usbekischen Wirtschaft und die Reformen sind insoweit fehlgeschlagen, dass sie die dringend gebrauchten strukturellen Veränderungen nicht erbrachten.
Der Anteil der insgesamt über 470.000 kleinen und mittleren Unternehmen am Bruttoinlandsprodukt ist von 30 % im Jahr 2000 auf 53 % in 2010 gestiegen. Sie beschäftigen heute 74 % der Erwerbsbevölkerung. Ca. 30 % der Unternehmen sind in Handel und Gastronomie tätig, ca. 20 % in der Landwirtschaft. Sie kämpfen jedoch mit zahlreichen Problemen vor allem beim Import und Export, bei der Lizenznahme, der Einhaltung von Standards und der externen Finanzierung.

Kultur: Im Unterschied zu den Bevölkerungen in den Nachbarländern Kasachstan, Kirgisistan und Turkmenistan, die bis heute im Nomadentum wurzeln und lange nur oberflächlich islamisiert waren, war die Region des heutigen Usbekistan schon seit dem frühen Mittelalter ein Kerngebiet islamischer Kultur. Wesentlich dafür war die hochentwickelte, persisch geprägte Stadtkultur. Insbesondere die alten Zentren in der heutigen Landesmitte, Buchara und Samarkand, haben kulturell eine außergewöhnliche Geschichte. Sie brachten viele bedeutende Philosophen, Wissenschaftler und Theologen hervor.

Meine Beobachtungen, die des kleinen Mannes zwischen Banales und Relevantes:

Der Fuhrpark mit ausnahmen von alten Ladas, Moskovitch und Volgas besteht ausschliesslich und allein aus Fahrzeugen der Marke Chevrolet (Inkludiert einige Modelle der Joint Venture Daewoo). Der Import neuer Fahrzeuge, ist zwar nicht formell untersagt aber mit einem Schutzzoll von 100%, de Facto nicht gegeben. Die Farbe der Fahrzeuge ist zu 80% Weiss.

Strassennetz ist zwar ausgebaut aber in einem unzumutbaren schlechten Zustand.

Polizei und Militärpräsenz ist auffallend hoch. Strassenblockaden mit Kontrollen sind üblich. Fotografieren von Brücken vor Allem über die wichtigsten Flüsse bzB. Amudaria sind strengstens Untersagt und werden dementsprechend auch kontrolliert und geschützt.

Frauen und Männer heiraten sehr Jung und stets noch mit vorgegebenen Partnern. Die Jungfräulichkeit der Braut ist sehr wichtig und sollte diese nicht gegeben sein, kann das je nach strenge der Familie zu Schande und Schmach führen.

Homosexualität wird strafrechtlich geahndet. Die Erkenntnis eines Homosexuellen im Familienkreis kann sogar zum Todschlag innerhalb der Familie führen, daher gibt es in Usbekistan keine Homosexualität. Per Dekret und Prinzip nicht. Diese Haltung wird sogar unter gebildeten Kreisen vertreten.

Die Menschen scheinen alle recht Glücklich und zufrieden zu sein. Die Frauen entfalten sich im Leben recht frei und stehen inmitten der Gesellschaft und dem „Anschein“ nach, steht sie dem Manne im nichts nach.

Für 100 USD bekommst du auf dem Schwarzmarkt ein Plastiksackerl voller Scheine. (480.000 SOM in 1000er Noten.)

Der Umgang mit Haustieren ist horrend und ich werde immer wieder gezwungen weg zu schauen. Das bestätigt wieder meine These, dass man Zivilisation anhand den Umgang mit Tieren, Natur und an der Sauberkeit der Toiletten (Privat und Öffentlich) messen kann. Hier ist man demnach auf einen noch recht primitives Niveau.

Nun werde ich die kommenden Tagen, bis mein Flug zurück nach München über Moskau geht, in einem Wunderschönen Hostel entspannen. Eine Box für mein Fahrrad aufsuchen und mich auf Arbeitsuche für die kommende Saison vorbereiten.

Ab München steht noch eine Zweitages Tour mit dem Velo nach Tirol in die Leutasch, worauf ich mich jetzt schon sehr freue.

Plov, the most typical dish in Uzbekistan.
Plov, the most typical dish in Uzbekistan.
the Uzbek breakfast at Bohudir Hostel in Samarcand.
the Uzbek breakfast at Bohudir Hostel in Samarcand.
hand-made watermill
hand-made watermill
new social estates at the countryside. The colours are a precept from the urban planning office.
new social estates at the countryside. The colours are a precept from the urban planning office.

P1050275

The street shop owner
The street shop owner
fresh apples
fresh apples
the ride to Tashkent
the ride to Tashkent
rural village at Jazzikh . A typically Uzbek village.
rural village at Jazzikh . A typically Uzbek village.
rural village at Jazzikh
rural village at Jazzikh
The cotton harvest machine. An exception nowadays.
The cotton harvest machine. An exception nowadays.
The road to Tashkent at Jizzakh
The road to Tashkent at Jizzakh
Short of Tashkent
Short of Tashkent
Qodir, the young restaurant owner and his waiter, short of Tashkent
Qodir, the young restaurant owner and his waiter, short of Tashkent
The "Tapcha" is a mostly rectangular furniture. It's the Uzbeks table either to have a meal or just drink a tea.
The „Tapcha“ is a mostly rectangular furniture. It’s the Uzbeks table either to have a meal or just drink a tea.
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