Talent muss es nicht unbedingt sein, wenn man mehrere Sprachen spricht, aber Begabung ist es wenn man eine Sprache die man nicht kennt trotzdem versteht. Diese Begabung fusst aber in erster Linien auf Flexibilität und Imagination. Nicht auf Wissen oder Können. So geht es mir mit Rumänisch.
Es war eines der wenigen Tagen wo ich los radelte ohne genau zu wissen wie weit ich kommen würde. Demnach hatte ich ausnahmsweise weder eine Pension noch einen Campingplatz reserviert gehabt.
Die Sonne wärmte bereits nur noch lau meinen Rücken und erfolglos kehrte ich in eine jede Ortschaft ein auf der Suche nach einer Unterkunft. Diese gab es nicht oder wenn, waren sie vermutlich durch das anbrechende Wochenende bereits ausgebucht. Es wurde zunehmend frischer bis ich endlich und durch Empfehlung eine „Pensinuea“ gefunden habe. Ich fühlte mich sichtlich erleichtert.
Der junge Besitzer Mihai mit seiner Mutter Maria betreiben diese Pension mit viel Elan und versuchen Ihr bestes neben der Landwirtschaft was bekannterweise viel Zeit in Anspruch nimmt.
Sie empfingen mich dann auch sehr herzlich und mit einem selbstgebrannten Zwetschgenwasser vom feinsten. Na gut, es waren dann doch zwei oder drei.
Mihai zeigte mir sein Betrieb, die Werkstatt, die Laube, der noch nicht fertig gestellter Teich, die Wiese, die Brennkammer für den guten Schnaps, die Obstbäume und den Hühnerstall.
Eigentlich ist er ein promovierter Theologe, der Kirche etwas kritisch gegenüber, hat genügend im Hause zu tun und nebenbei auch als Dachdecker in verschiedenen Baustellen. Ein Multitalent.
Während des üppigen Frühstücks erzählte mir Maria, Ihr Mann sei vor 8 Jahren gestorben, eine herrliche Beerdigung sei es gewesen, er sei ja Offizier bei der Armee gewesen.
Gut, ein Zwetschgenwasser darf es aber nach den 4 Spiegeleier sein, gell? Ja und der Käse, selbstverständlich selbst gemacht, so auch die Pfefferoni selber eingelegt. Vom gutem Pfefferminztee muss ich ein Strauss mitnehmen, für die Fahrt.
Tja, Mihai kam erst etwas später runter, er sei ja gestern noch bis um 3 Uhr in der Früh ausgegangen. Maria weckte Ihn da mit wir uns auch noch verabschieden und Adressen tauschen können.
Sie bat mich doch das nächste Mal mit meiner Freundin zu kommen, aber mit dem Auto und etwas länger dableiben.
Ja, das alles war in Rumänisch, und ob ich mir das ganze nun ausgedacht oder doch korrekt verstanden habe, ja das steht in den Sternen.
Ich kann mich jedenfalls nur Wiederholen: Die Menschen in Rumänien sind Wundervoll!
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