Nach einem üppigen Frühstück von dem ich bereits in TAG 52 berichtete starte ich die Fahrt nach Kronstadt (Brasov), nicht ohne zuvor, ca. 2 Km vom Dorfe Sinca Veche entfernt, eine Höhlen-Kapelle zu besuchen. Diese Kapelle, wie eigentlich sonst alle in der Region Transilvanien, gehört der Römisch-Ortodoxen Kirche. „Biserica Rupreste“
Die Rumänen zeigen sich sehr gläubig, und die Kirchen werden nicht nur überall gerade renoviert oder pompös errichtet, sondern auch recht gut von den Menschen besucht. Auch an dieser Kapelle, welche mit den klassischen Ikonen geschmückt war, trafen sich an diesem Vormittag viele Pilger wieder.
Nach dieser kurzen Visite machte ich mich auf den Weg. 58 Kilometer lagen bis Brasov noch vor mir, was keine grosse Herausforderung bedeutete, jedoch die Wetterprognose dämpfte etwas mein Enthusiasmus und in der Tat, wenige Kilometer nach dem Start fing es heftig an zu regnen, und dieser begleitete mich bis ans Ziel.
Immer der Bundesstrasse entlang mit reichlich Steigungen und Abfahrten und zum Glück mit einer guten Asphaltdecke und genügend Platz am Seitenstreifen für ein mehr oder weniger entspanntes Fahrradfahren neben dem Hauptverkehr. Dass war auch ein Grund weshalb ich die wenigen Alternativen an Nebenstrassen ausnahmsweise vermieden habe. Platz hier, Schlamm dort.
Erstmalig, freute ich mich über meine gute Ausrüstung und die Regenjacke die ich schon für überflüssig hielt. Diese war an diesem Tag der ideale Begleiter. In der Regel radle ich lieber bei Regen mit meinem Regenponcho da man unter der Regenjacke so viel schwitzt dass man nahezu auf diese Verzichten könnte, was beim Poncho nicht der Fall ist. Heute war es aber so, dass ich mit Regenponcho auf der Bundesstrasse eine zu grosse Angriffsfläche an Wind und Vorbeifahrenden LKWs angeboten hätte und die Sicht in den Rückspiegel wäre beeinträchtigt gewesen. Auf den Routen vor Ort, ist der Rückspiegel überlebenswichtig.
Die Landschaft änderte sich im Stundentakt, sei es die Farben, die Vegetation, das Relief.
Nun bin ich in Kronstadt angekommen und hier bereits einen ganzen Tag verbracht. Den Charakter, Charme und das Faszinierende dieser Stadt ist schwer in Worten zu fassen. Bei Ankunft regnete es und ich hielt am Strassenrand an, drehte mich 360 Grad um mich herum und kam nicht aus dem Staunen. Die Architektur, auch wenn durch viele Jahre Kommunismus zum Teil etwas verfallen, lässt den Glanz von einst leicht erahnen. Der zweite Weltkrieg hat Brasov verschont und man taucht in diese Sächsische Mittelalterliche Stadt ein, wie es in einem einst zerbombten Deutschland heute noch kaum möglich ist. Hier kann man mehr über Kronstadt erfahren.
Die Geschichte vom Grafen Dracula interessiert mir allerdings weniger sodass ich auf diese nicht eingehen werde. Falls es dich interessiert erfährst Du hier mehr. Ein Walachischer Fürst inspirierte dem Schriftsteller zum Roman. Der Fürst selber gab es. Berühmt wurde Vlad von Tepes durch seine Gräueltaten die wir aber nicht nach dem heutigen Massstab messen können. An Ihm wurde nachträglich die literarische Hauptfigur des Romans Dracula angelehnt.
Hier ein Fotoauszug aus dem heutigen Tag und unter dem folgenden Link findest Du das komplette Album zu Brasov. galería de fotos.
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