Die Trägheit ist meine Begleiterin. So fällt mir das Anhalten oder Starten gleichermassen schwer. Heute in Constanta war wieder so ein Tag. Das Mittagsläuten war bereits eine Stunde Alt und ich verliess die Hafenstadt gen Westen. Wie weit ich kommen würde war mir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht bekannt. Ich schlenderte dem GPS nach durch den grossen Hafen von Constanta, über den Donau-Kanal auf die Bundestrasse Richtung Bulgarien. Die Grenze war zwar in einer machbaren Reichweite doch ich dachte gar nicht danach dieses durchzuziehen. So kam es auch, dass ich eigentlich nach nur ca. 30 Km, und sobald ich nur wenige Meter von Strand entfernt war, mich nach eine Unterkunft umzuschauen begann. Ich sehnte mich einfach danach, die Dämmerung alleine am Strand sitzend, zu erleben. Die Musik der Brandung und das Parfüm nach Jod und Salz, oh wie lange war das schon her! Nach Dunkelheits-einbruch kehrte ich in die Casa Silvia zurück, wo wir in familiärer Atmosphäre bis Mitternacht plauderten, über dies und jenes. Silvia, die Mutter, servierte mir ein wunderbares Stück Torte, während Vasile, der Vater mir ein Ursus Bier einschenkt. Er ging allerdings früher zu Bett, da er als Fernfahrer mit Sonnenaufgang ausser Haus muss. Erzvan, der Sohn schwärmte von Argentinien, und da Erdkunde immer sein Lieblingsfach gewesen sei, kannte er Städte und Sehenswürdigkeiten nahezu so gut wie ich. Ich wünsche Ihm alles gute wenn er demnächst in Luxemburg die neue Stelle als Brummifahrer eintritt.
Apropó, Silvia hat alle meine Wäsche gewaschen, selbstverständlich wollte Sie keinen Cent dafür haben.
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