Mein Ziel lag auf der asiatischen Seite der Stadt, im Stadtviertel Kodaköy, und bis dahin musste ich noch viele viele Kilometer radeln, und was mir erstmalig passierte, das Tageslicht ging zu Ende als ich noch meinem Ziel weit entfernt war.
Bin etwas müde, Istanbul ist ein Koloss deren unendlichen Sehenswürdigkeiten mir eine Auswahl nicht erleichtert. Nutzen möchte ich diese Tage in erster Linie um meine Kräfte wieder zu sammeln, mein Velo zu warten, (Neue Kette, neuer A-Head, Reparatur des Ständers) und letztlich die Stadt ein wenig zu erkunden.Ich war bereits in Istanbul in den späten 90er, und hatte diese Stadt in bester Erinnerung. Damals teilten sich, noch vor meinem Hotel, den Bürgersteig ein Mercedes, ein Esel und eine Wolle-waschende Frau. Von dem alles ist nichts mehr zu sehen. Die Infrastruktur, die Mode, das Fuhrpark und das öffentliche Leben insgesamt hat sich dermassen entwickelt dass man es kaum von einer anderen Europäischen Stadt unterscheiden kann. Istanbul schein Elegant und Mondän, präsentiert sich selbstbewusst und dynamisch.
Ich logiere in einem Stadtteil an der Asiatischen Seite und um diese Wahl kann ich mich sicher nicht beschweren. Es ist ruhig, etwas Underground, kleine niedliche Bars, Kaffe und Essenshäuser, Art galleries und Ateliers. Absolut weltlich und säkular. Ich geniesse es, einfach auf einem Hocker im Strassenkaffee zu sitzen und den Alltag der Anderen an mir vorbei passieren zu lassen.
Nun zurück zu meiner Anfahrt, in Istanbul, es wurde bereits Nacht, ich verpasste die letzte Fähre in Bolcik die mich über den Bosphorus fahren sollte und befand mich sichtlich ausserhalb meiner Komfortzone, sei es nicht gewesen, dass ein istanbulaner Fahrradfahrer mich gekreuzt hätte und mir sogleich, nach einer kurzen Vorstellung, angeboten hat mich bis zur nächsten Anlegestelle in Eminönü zu lotsen. Die Fahrradfahrt würde über 40 Minuten dauern, sodass ich ersichtlich erleichtert Yilmaz folgte, inklusive eine Zwischenpause wo er mich zu einem The einladen würde. Wieder zeigt sich mal dass Menschen deinen Weg kreuzen oder du deren mit einer Bestimmung. Und wieder werde ich Zeuge von der türkischen Herzlichkeit.
Die kommenden Tage in Istanbul sind zu Rasten, Fahrrad warten (Beim offiziellen VSF Importeur und Rohloff Werkstatt), Sightseeing und Soziales.
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